Die Höllenbrut

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Tony Ballard

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GK 47 - Die Höllenbrut
Gk047.jpg
Autoren Fritz Tenkrat
Coverzeichner Unbekannt
Erscheinungsdatum 6.8.1974
Teil -
Figuren
Verbündete Edgar Davis
Gegner Sieben Hexen
Kreaturen Hexen
Sonstiges
Handlungsorte Griddledon
Besonderes Der erste Roman mit dem Dämonenhasser Tony Ballard
Plot
Plotbezeichnung Origin
Vorherige -
Nächste Frisches Blut für den Vampir


Einleitung

"Henker, walte deines Amtes!" rief der Inquisitor mit kräftiger Stimme. Dicht gedrängt standen die Dorfbewohner vor dem alten Holzkarren. Mit flammenden Augen und gespannten Zügen verfolgten sie die Handgriffe, die der Henker, der Anthony Ballard hieß, nun verrichtete. Alles, was laufen konnte, war gekommen, um die sieben Hexen hängen zu sehen. Sieben Hexen! Junge Mädchen. Eines so bildhübsch wie das andere. Und doch hatte man sie der Hexerei überführt. Unzucht mit dem Teufel hatten sie getrieben. Die Nachbarin hatte sie auf glühenden Besen durch das Dorf reiten sehen. Beim Hexensabbat hatten sie die schrecklichsten Dinge getan. Nun sollten sie für allen Frevel, für alles, was sie getrieben hatten, bestraft werden.

Kaum einer der Dorfbewohner hatte Mitleid mit ihnen, denn man wusste, dass diese Mädchen nur nach außen hin schön waren. Innerlich waren sie verkommen, böse. Wahre Bestien waren sie, die den Leuten Angst gemacht, Unheil über sie gebracht und Krankheit und Tod verbreitet hatten.

Damit sollte es nun ein für allemal vorbei sein. Die Hexen sollten hängen. Am Galgenbaum.

Handlung

Tony Ballard ist knappe 30, als wir ihm zum ersten mal in diesem Roman begegnen, ein Hüne wird er genannt (eine Beschreibung, die später auf Mr. Silver übergehen wird, ohne Tony selbst kleiner zu machen). Und damit ist er ein Ebenbild seines Vorfahren Anthony Ballard, der im Jahre 1674 sieben Hexen hingerichtet hat, die nun alle 100 Jahre wiederkehren.

Wiederkehrend ist auch die märchenhafte Idee, dass Hexen auf einem Besen reiten.

Eine Kostprobe des Humors der Serie bekommen wir bereits in der legendären Szene der gestohlenen Weinfässer. Der Weinhändler Van Hall beauftragt den Polizeiinspektor eines namenlosen englischen Dorfes, den Dieb zu finden. Tony ahnt aber, dass der Wirt das selber ist.

Warum ist diese Szene legendär? Erstens ist es natürlich Tonys erster Auftritt überhaupt und er enthält bereits alle Anlagen der Figur, die später sehr beliebten werden sollte. Zweitens handelt es sich hierbei wohl um die beste Dialog-Eröffnung aller Gruselromane neben der Unterhaltung zwischen Dorian und Lilian im Bus des ersten Dämonenkillers (Dorian Hunter).

Es gibt recht schnelle Szenenwechsel, die bereits auf die Actionlastigkeit der Serie hinweisen, die eines der Markenzeichen werden wird. Ebenfalls ist Vicky Bonney von Anfang an dabei. Ihr begegnen wir in der Leihbücherei, als Tony sie abholen will. Dort trifft er auf den Professor Edgar Davis, der ihm später die entscheidenden Hinweise zum Lebensstein der Hexen geben wird. Natürlich glaubt Tony noch nicht an das Übernatürliche, das ändert sich aber doch recht schnell.

Als nämlich die Hexen in der Gestalt von Ratten ein zweites Opfer finden, gibt auch er zu, dass an der Geschichte etwas dran sein könnte.

In der Zwischenzeit bereiten die Hexen ihre Falle für Tony vor, denn als direkter Nachfahre des einstigen Henkers haben sie es besonders auf ihn abgesehen. Sie erscheinen Neal Usting und fordern von ihm, Tony zu ihnen ins Moor zu führen. Das tut er zwar, aber er warnt Tony und verwirkt damit sein Leben.

Es kommt zu einer weiteren denkwürdigen Szene: Tonys Spießrutenlauf. Im Moor verdoppeln sich die Hexen durch eine Luftspiegelung, fetzen ihm die Kleider vom Leib (überhaupt gibt es viel nacktes Fleisch im Roman), belegen ihm mit einem Bann und dreschen mit glühenden Stecken auf ihn ein. Das hätte er freilich nicht überlebt, wenn die Hexen ihn nicht plötzlich wieder in Ruhe gelassen hätten, denn sie wollen ihn nicht sofort töten, sondern ihm Stück für Stück den Garaus machen. Halbtot bleibt er im Moor liegen, wird gefunden und - hat keinerlei äußere Verletzungen, ist aber völlig entkräftet.

Tony erinnert sich an die Geschichte, dass die Hexen im Galgenbaum wohnen, zieht los und sprengt ihn in die Luft. Ein Orkan kommt auf und riesige Hagelkörner dreschen auf ihn ein. Sieben glühende Feuerbälle fügen ihm schreckliche Verbrennungen zu. Aber wieder muss er zwar das alles erleiden, man sieht es ihm aber nicht an.

Edgar Davis findet jetzt endlich heraus, wo der Lebensstein der Hexen versteckt ist, aus dem sich Tony später seinen magischen Ring machen lassen wird. Als seine geliebte Vicky von den Hexen entführt (und schwer zugerichtet) wird, wächst in ihm der Wahnsinn und Fanatismus heran, der ihn zum Dämonenhasser werden lässt. Davis begleitet Tony in das unterirdische Labyrinth und findet dort den Tod. Tony aber gelingt es, sein Blut über den Lebensstein tropfen zu lassen und vernichtet so die Satansbrut.

Trivia

  • Das Dorf, in dem Tony Polizeiinspektor ist, blieb zunächst namenlos. Fritz Tenkrat hat dann zum Auftakt der Hörspielreihe den Namen Griddledon erfunden, das nach eigener Aussage kein Vorbild in der Realität hat.
  • Der Roman erschienen unter dem Pseudonym A. F. Mortimer.

Weblinks